Der Rottweiler
Mit diesem Artikel möchten wir ihnen die Hunderasse Rottweiler vorstellen.
Der stämmige Rumpf, unter dessen schwarzem Fell mit rotbraunen Abzeichen sich gewaltige Muskelpakete abzeichnen, läßt den Rottweiler als breitschultrigen Athleten erscheinen, dessen ruhiger Blick Mut und Gutartigkeit ausstrahlt. Doch seine imposante, gedrungene Gestalt weist nicht nur auf große Kraft, sondern auch Wendigkeit und Ausdauer hin. Wenn er in seine natürliche Gangart, den Trab, verfällt, kann er erstaunliche Spitzengeschwindigkeiten erreichen und diese über lange Strecken durchhalten. Außerdem zeichnet er sich durch große Sprungkraft und Widerstandsfähigkeit aus - dieses kräftige Tier fühlt sich zu jeder Jahreszeit bei jedem Wetter im Freien wohl.
Neben diesen körperlichen Vorzügen besitzt der Rottweiler auch geistige Fähigkeiten: Er ist sehr Intelligent und versteht und behält alles, was man ihm beibringt. Es heißt, er vergesse nie, was er einmal gelernt habe. Da der Rottweiler sich seiner Kraft bewußt ist, ist er nicht mißtrauisch, sondern sogar gutmütig. Aber er vermag sehr schnell zu erkennen, wenn sich jemand verdächtig benimmt, und reagiert dann sofort.
Während des Ersten Weltkrieges setzten die deutschen Truppen den Rottweiler erfolgreich als Meldegänger und Sanitätshund ein. Heute ist er u.a. als Polizei bzw Diensthund im Einsatz. In der Familie dagegen ist er sehr zutraulich und anhänglich, vor allem gegenüber Kindern, die er ganz spontan beschützt.
Eine ruhige, verläßliche Kraft
Der Rottweiler verdankt seinen Namen der baden-würtembergischen Stadt Rottweil, die früher Freie Reichsstadt und ein bedeutendes Handelszentrum mit großem Vieh- und Getreidemarkt war.
Zahlreiche Händler verschiedener Zünfte, u.a. Metzger und Viehhändler, kamen von weit her nach Rottweil, um einzukaufen oder ihre Ware anzubieten. Da wurden große Viehherden gertieben, und die Leute hatten viel Geld bei sich. Deshalb brauchten sie zu ihrem Schutz gegen Wegelagerer einen Hund, der ihnen mit seiner Intelligenz, seiner Kraft und seinem Mut zur Seite stehen konnte, denn die Reise über Land war gefährlich; außerdem mußten die Herden getrieben und bewacht werden. So entschieden sie sich für den Rottweiler, der wegen seiner Schlauheit und Intelligenz bekannt war. Da hauptsächlich Metzger den Rottweiler bei sich hatten, bekam er den Beinamen “Metzgerhund”. Die Metzger züchteten ihn nur auf Leistung und für ihren Verwendungszweck, so daß ein hervorragender Kampf-, Hüte- und Treiberhund entstand. Als Mitte des 19. Jahrhunderts der Viehtrieb nachließ, geriet die Rasse in Vergessenheit.
Doch die Rasse wurde gerettet, als man zu Beginn des 20. Jahrhunders darauf kam, daß der leicht auszubildende, entschlossene und zähe Rottweiler einen guten Polizei- und Wachhund abgeben könnte. Diese Aufgaben erfüllt er neben anderen auch heute noch. So gehören Rottweiler zu Sondereinheiten, die Straßendemonstrationen überwachen. Und in Brasilien, wo viele Vertreter dieser Rasse zu Hause sind, wird er bei Manövern der Streitkräfte mit Fallschirmen abgesetzt- ein Beweis dafür, daß ihn so leicht nichts aufregt.
Zur Geschichte
Der Rottweiler stammt warscheinlich von den großen Molossern ab, die während der Perserkriege mit den griechischen Truppen nach Europa kamen. Seine Ahnen kommen vermutlich aus Persien. Der Rottweiler-Klub ist der Meinung, seine Vorfahren seien mit den römischen Legionen über die Alpen gekommen, andere behaupten, mit den Phönikern, die mit Italien Handel trieben. Sicher aber ist, daß sich der Molosser mit bodenständigen Rassen des Raumes Rottweil vermischte, wodurch dann im Lauf der Zeit der heutige Rottweiler entstand.